Ahoi Leadership Canvas auf der Reeperbahn Festival Conference getestet

Von Christiane Brandes-Visbeck

 

Die FOM Hochschule für Ökonomie und Management in Hamburg hat mir im Sommersemester 2014 erstmalig angeboten, die Vorlesung "Soft Skills and Leadership Styles" für den aktuellen Masterstudiengang zu übernehmen. Das war für mich wie Weihnachten und Ostern zusammen. Denn als Medien- und Kommunikationsfachfrau war ich viele Jahre meines Lebens in ganz unterschiedlichen Unternehmenskulturen und Branchen als Führungskraft tätig. Ich freute mich darauf, diese Erfahrungen und Erlebnisse weiterzugeben und in ein wissenschaftliches Umfeld einzusortieren.

Wozu eine Canvas? 

Eine der Aufgaben, der wir uns in diesem sehr spannenden Semester gestellt haben, lautet, eine "Leadership Canvas" zu entwickeln. Canvases (dt. Leinwand, Arbeitsfläche) sind in der schnellen Start-up Welt ein beliebtes Arbeitsmittel, um den eigenen Businessplan zu erstellen. Sie sind meist übergroße Poster, auf denen man in Stichworten sein Gründungsvorhaben skizzieren kann. Man sieht auf einen Blick, was das Unternehmen plant und ob das Geschäftsmodell am Markt eine Chance haben wird. Canvases sind somit schneller zu lesen als herkömmliche, oft 20-seitige Businesspläne. Und leichter zu ändern. Um möglichst agil, also flexibel zu bleiben, skizzieren viele Gründer ihre Gedanken auf Post-its, die sie dann beliebig oft auf der Canvas ankleben, abnehmen und ankleben können.

 

Analog zu einer Business Canvas haben wir in unserer Vorlesung eine Leadership Canvas entwickelt. Wir wollen damit Gründern und jungen Führungskräften die Chance geben, sich mit ihren eigenen Vorstellung zum Thema Führung auseinander zu setzen. Es ist wichtig zu überlegen, wie man mit seinem Führungsverhalten dazu beitragen kann, die gesetzten Unternehmensziele zu erreichen. 

 

Als die Planungen für die diesjährige Reeperbahn Festival Conference losgingen, fragte mich Sanja Stankovic, Mitbegründerin der Digital Media Women und von Hamburg Startups sowie Kuratorin der Reeperbahn Festival Conference, ob ich zu dieser besonderen Hamburger Digitalkonferenz etwas beitragen möchte. Klar, wollte ich! Damit ergab sich DIE Chance, unsere neue Canvas erstmalig zu testen. 

 

Mich hat besonders gefreut, dass sich vier meiner Studierenden bereit erklärt haben, unseren Leadership Workshop auf der Reeperbahn Conference mit zu planen und zu gestalten. Mein ganz besonderer Dank dafür gilt Sara Hildebrandt, Gina Salzborn, Michael Matthews und Fabian Appold!

Unser Leadership Workshop auf der Reeperbahn Festival Conference 2014

Am Samstag ergab sich also die Chance, unsere neue Leadership Canvas zu testen, die ich mit meinem Master-Studiengang im Sommersemester 2014 an der FOM Hochschule für Ökonomie und Management in der Vorlesung "Soft Skills and Leaderships Styles" entwickelt hatte. 

Weil wir nicht wussten, ob alle Workshop-Teilnehmer bereits Führungskräfte sind, haben wir neben unserer Ahoi Leadership Canvas, die besonders für Start-up-Gründer und aktuelle Führungskräfte geeignet ist, weitere Canvases vorgestellt: für angehende Führungskräfte, die sich grundsätzlich darüber klar werden möchten, welche Führungsqualitäten sie mitbringen, und für Menschen, die Führung in Change-Situationen erleben. 

 

Im Workshop waren überraschend viele Teilnehmer(innen) aus unterschiedlichen Ländern dabei, so dass wir ihn kurzerhand auf Englisch durchgeführt haben. Es war eine gute Mischung aus jungen Leuten und erfahrenen Führungskräften; einige kamen aus der Medienbranche, andere aus der Musikindustrie. In einem kleinen Intro haben wir herausgearbeitet, dass Leadership und Management nicht dasselbe bedeuten. Ein Manager muss kein guter Leader sein - aber umgekehrt muss ein Leader auch managen können.

 

Nach gut einer Stunde Arbeit an der eigenen Canvas haben die Mutigen ihre Ergebnisse vorgestellt. Dabei hat sich unsere Ahoi Leadership Canvas gut bewährt. Ein paar kleine Änderungen sind dennoch geplant: Das Visionsfeld zu vergrößern und das High-End-Concept wegzulassen.

 

Dankeschön für das konstruktive Feedback! Mein Dank gilt ganz besonders Sara, Gina, Michael und Fabian, die mit großem Engagement beim Erstellen der persönlichen Canvases zu Seite waren, sowie Jule, die die Unterlagen für den Workshop erstellt und die Canvases reingezeichnet hat.

 

Ganz besonders habe ich mich über die tollen Diskussionen am Rande des Workshops gefreut, die sich zwischen Menschen ergeben haben, die sich an anderer Stelle vielleicht niemals kennengelernt hätten. 

 

Alle Fotos: Christiane Brandes-Visbeck

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Kommentare: 1
  • #1

    Gina Salzborn (Montag, 13 Oktober 2014 13:18)

    Cool! Die Bilder sind da. Es war ein toller Nachmittag mit super interessanten Leuten, die gute Ideen ausgetauscht haben. Viele Grüße, Gina