Nele bloggt: "Hilfe, ich bin offline!"

Warum Generation Z Social Media braucht. Mehr als jede Generation vor ihr. 

Von Nele Finck


Für die Generation Z (geboren nach 1995) gehört das Internet zum Leben dazu. Offline sein, das geht gar nicht, nicht einmal für eine kurze Zeit. Das Smartphone ist immer dabei, Internet wird auch überall genutzt, dank der Internetflat. Im Gegensatz zur Generation Y, die das Internet als Art Parallelwelt zum Offline-Leben wahrgenommen hat, ist das Internet für die Generation Z fest ins Leben integriert. Man lebt online. Wozu anrufen, wenn es WhatsApp gibt? Wenn man nicht online ist, hat man nicht nur das Gefühl etwas zu verpassen, man verpasst tatsächlich etwas. Ein Großteil des heutigen Lebens spielt sich online ab: Verabredet wird sich über WhatsApp, bedeutende Momente werden mit Snapchat an Freunde geschickt und Urlaubsbilder via Instagram geteilt. Das Privatleben wird öffentlich gemacht, auch Gedanken und Gefühle finden ihren Weg über soziale Netzwerke in die Öffentlichkeit. Eine eher geringere Rolle spielt dabei

Facebook.

Alle Grafiken von Nele Finck
Alle Grafiken von Nele Finck

Ja, mit Facebook ist das so eine Sache bei der Generation Z. Die meisten jungen Leute haben sich ein Profil erstellt, doch viele nutzen Facebook nicht mehr regelmäßig. Zum einen liegt es daran, dass Unternehmen mehr und mehr die Vorteile von Social Media entdecken und Facebook „übernommen“ haben. Die Jugendlichen haben mittlerweile nicht mehr das Gefühl, dass Facebook „von ihnen regiert“ wird. Die Unternehmen machen sich auf Facebook breit und man wird mit Werbung bombardiert. Zum anderen liegt es aber auch an dem Datenschutz-Skandal, der Facebook 2013 gewaltig in Verruf gebracht hat. Darauf kann Generation Z getrost verzichten und wendet sich anderen Kanälen zu, wie zum Beispiel

Instagram.

Instagram ist eine App, auf der man Bilder posten kann und Bilder von Freunden liken und diesen folgen kann. Instagram wird von den meisten Jugendlichen zur Selbstdarstellung und Selbstverwirklichung genutzt. Nicht wenige junge Nutzer haben neben ihrem persönlichen Profil, auf dem sie Bilder von sich selbst hochladen, noch ein zweites Profil. Auf diesem vertreten sie ihre Interessen und leben diese aus. Das kann zum Beispiel eine Seite sein, auf der die Nutzer selbstgeschriebene Texte oder selbst fotografierte Bilder zu einem Themenbereich veröffentlichen oder eine Fanseite betreiben. Darauf sind vielleicht Filme, Promis oder ein Lieblingsvideoproduzent von

Youtube.

Youtube ersetzt für viele Jugendliche das Fernsehen. Auf Youtube können sie selbst entscheiden, was gerade läuft. Außerdem können sie auch selbst kreativ werden und ihre eigenen Videos hochladen. Durch die Möglichkeit, das Video mit „Like“ oder „Dislike“ zu markieren und Kommentare unter dem Video zu hinterlassen, kann man direkt sehen, wie das Video ankommt. Durch Youtube-Clips kann man sogar richtig berühmt werden. Sami Slimani, Dagi Bee, Dner, LeFloid und BibisBeatyPalace heißen die Helden der jungen Generation. Sie fühlen sich näher, echter an als die klassischen Schauspieler. Sie teilen ihr Privatleben mit ihren Fans und diese haben dann das Gefühl, Teil des Lebens zu sein und die Youtube Stars zu kennen, ja sogar mit ihnen befreundet zu sein. Jugendliche können sich mit den Youtubern und dem, was sie machen, identifizieren.

Die meisten Leute, die durch Youtube berühmt geworden sind, beschreiben sich als ganz normale Menschen. „Ich sehe mich überhaupt nicht als Star“, sagt die die 20-jährige Dagmara, die im Netz unter dem Namen „Dagi Bee“ bekannt geworden ist, in einem "Spiegel Online"-Interview. „Ich bin eine ganz normale Person, die sich eine Kamera gekauft hat und aktiv im Netz ist.“

Die Fans wollen natürlich immer wissen, was ihre Vorbilder gerade machen. Dazu nutzt die Generation Z

Snapchat.

Snapchat ist eine App, auf der man Bilder und Videos mit seinen Freunden teilen kann. Das Besondere an dieser App ist, dass es nicht möglich ist, gespeicherte Bilder oder Videos zu teilen. Die Fotos und Videos werden direkt in der App aufgenommen. Das bringt die Unterhaltung via Snapchat auf eine ganz neue, persönlichere Ebene. Die Aufnahmen sind authentisch und mitten aus dem Leben. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Fotos nur maximal 10 Sekunden zu sehen sind, bis sie für immer verschwinden. Man kann auswählen, ob man die Aufnahme an einige Freunde direkt senden möchte, oder man sie für alle Freunde sichtbar in die sogenannte „Story“ also „Geschichte“ stellt. Dort ist sie dann für alle Follower 24 Stunden sichtbar. Youtuber nutzen diese Möglichkeit, um ihre Fans auf dem Laufenden zu halten. Doch die meisten Film- und Fernsehpromis bleiben dann doch lieber bei

Twitter.

Über Twitter erfahren die Follower der jeweiligen Personen Aktuelles aus deren Leben. Hier erfahren sie sofort, wann eine neue CD erscheint oder wie es dem Lieblingspromi gerade geht und was er macht. Aber auch andersrum funktioniert Twitter. Die Jugendlichen twittern an ihre Idole und nutzen Twitter um in Kontakt mit ihnen zu treten. Twitter ist übervölkert von „Fangirls“. Sie heißen Bibinator_13 oder Dagibeefan_Laura. Twitter dient der Generation Z aber auch - als Informationsquelle. Twitter ist immer topaktuell und durch die begrenzte Zeichenzahl sind alle Menschen dazu gezwungen, sich kurz zu fassen. Die Generation Z hat keine Lust mehr, sich lange Texte durchzulesen. Sie mögen es kurz und auf den Punkt gebracht. Ein weiterer Vorteil von Twitter ist, dass man selbst entscheiden kann, welche Informationen zu welchen Themen man erhalten möchte, indem man einfach den entsprechenden Profilen folgt. Selber twittern tun eher wenige Jugendliche, außer natürlich um einem Star ein Kompliment zu machen oder jemandem, der diesen Star beleidigt hat, ordentlich die Meinung zu sagen. Ihre Gefühle teilen die jungen Leute eher auf

Tumblr.

Tumblr funktioniert ähnlich wie Twitter. Aber hier hat man eine eigene Seite, den sogenannten Blog, die man kreativ gestalten kann. Auf Tumblr ist es üblich, nicht seinen richtigen Namen zu verwenden. Man bleibt anonym, dadurch haben viele auch den Mut auf Tumblr ihre Gefühle zu teilen. Für viele Jugendliche dient Tumblr als eine Art Ventil, wo sie sich austoben können, ohne später von den Freunden blöd angeguckt zu werden, da ja niemand weiß, wer hinter welchem Blog steckt.

Der größte Alptraum...

Die Generation Z nutzt viele soziale Netzwerke. Für sie gehört Social Media einfach zum Leben dazu. Es ist selbstverständlich, sich und sein Privatleben im Internet zu präsentieren und überwiegend über soziale Netzwerke zu kommunizieren. Der größte Albtraum eines Teenagers ist heutzutage wohl, nicht online zu sein.

 

Über die Autorin:

Nele Finck ist 16 Jahre alt und geht in die 12. Klasse der Willy-Brandt-Schule in Norderstedt. Sie absolviert gerade ein Schülerpraktikum bei Christiane Brandes-Visbeck und Ahoi Consulting. In ihrer Freizeit schreibt Nele gerne. Während ihres Praktikums hat Nele einige Blogartikel verfasst.

 

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JobDigga.de: Wie ich mit 16 Unternehmerin wurde

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Tatiana Albrecht (Freitag, 14 August 2015 20:57)

    Super geschrieben, Nele! Danke, für den aufschlussreichen Einblick in die SoMe-Nutzung deiner Generation ;-)